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Türkheim

Kurze Geschichte der ewigen Anbetung in Türkheim

Sechs Jahre tägliche Anbetung
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Schon seit 1993 hatten wir in unserer Pfarrgemeinde begonnen, täglich eine Stunde zumeist am Abend zwischen 17 .00 und 18.00 Uhr Anbetung vor Jesus im Allerheiligsten Sakrament zu halten. Zudem gibt es in unserer Pfarrei schon seit 325 Jahren eine Corpus-Christi-Bruderschaft, die eigens zur ewigen Anbetung gegründet wurde und wenigstens einmal im Jahr eine längere Anbetungszeit gehalten hat. Auch wird in unserer Gemeinde schon seit über 60 Jahren täglich der Rosenkranz gebetet, viele dieser Beter beteiligten sich über all die Jahre hinweg auch in Treue an der täglichen stillen Anbetungsstunde.

Anbetung im Internet

Schon während meines Studiums hörte ich beiläufig einmal von einer Gemeinschaft, die Tag und Nacht sieben Tage in der Woche Anbetung hält und bei der so immer jemand da ist, der für die anderen betet. Für mich selbst war die stille ewige Anbetung damals bereits zur wichtigsten geistlichen Erfahrung meines Lebens geworden. In ihr habe ich gelernt, mit Jesus ganz persönlich zu sprechen und seinen Willen zu erkennen.

Im Jahre 1997 bin ich beim Surfen im Internet auf den Gedanken gekommen, das Netz nach dem Begriff “ewige Anbetung” bzw. “perpetual Adoration” zu durchsuchen. Voller Überraschung fand ich dabei das Projekt “Ewige Anbetung in der Pfarrgemeinde”, das auf einer amerikanischen Webseite ausführlich dargestellt war. Tief berührt im Herzen las ich davon, dass bereits ca. 1000 Pfarreien vor allem in Nordamerika und auf den Philippinen begonnen hatten, Jesus im Allerheiligsten Sakrament rund um die Uhr anzubeten. Ich druckte mir die Seiten aus, legte sie aber dann in meiner Registratur ab, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass so etwas unter deutschen pastoralen Verhältnissen möglich ist. Trotzdem ließ mich auch in den folgenden Monaten dieser Gedanke nicht mehr los.

Die Dinge nehmen ihren Lauf

Bei einer Begegnung mit meinem Bischof Viktor Josef Dammertz am 20. Oktober 1998 erzählte ich ihm davon und erbat seinen Rat. Er ermutigte mich sehr, es doch zu versuchen. Nach einer weiteren Zeit des Zögerns entschloss ich mich am 25. Januar 1999, an die Adresse in Amerika zu schreiben, die mir aus dem Internet bekannt war und bat um weitere Informationen.

P. Viktor Warkulwiz, Missionar vom Allerheiligsten Sakrament, rief am 2. Februar 1999 von Amerika an und erklärte mir dabei sofort, er werde nach Deutschland kommen und uns helfen, mit der ewigen Anbetung zu beginnen. Auch wenn mir das alles etwas zu schnell ging, konnte ich dieses Angebot nicht ablehnen. Bislang hatte ich aber noch niemand in meiner Gemeinde etwas gesagt. Insbesondere der Pfarrgemeinderat und die wichtigsten Mitarbeiter sollten einem solch einschneidenden Vorhaben gegenüber schon positiv eingestellt sein.

Jetzt überstürzten sich die Ereignisse. Der Besuch von P. Viktor wurde auf den 4. Juli 1999 festgesetzt, das Fest unseres Diözesanpatrones, des Hl. Ulrich. Bis dahin mussten noch zahlreiche Hürden genommen werden, nicht zuletzt waren meine eigene Zweifel zu überwinden, ob dieses Vorhaben wenigstens eine geringe Aussicht auf Erfolg haben könnte und vor allem ob es wirklich der Wille Gottes war.

So stellte ich Jesus drei Bedingungen, die mir als klare Zeichen für seine Pläne dienen sollten:

    1. Meine Mitarbeiter dürfen sich nicht negativ zu diesem Projekt stellen.

    2. Der Pfarrgemeinderat darf keine größeren Einwände dagegen haben.

    3. Mindestens 12 Gläubige, die bisher noch nicht regelmäßig bei unserer täglichen Anbetung dabei waren müssen ihre Bereitschaft zur Mithilfe erklären.

Jesus hat alle Bedingungen binnen kurzer Zeit erfüllt.

Ein Sonntag - 100 Anbeter

P. Viktor kam also im Juli zu uns und predigte an dem besagten Sonntag in allen Gottesdiensten, d. h. eigentlich habe ich nur die deutsche Übersetzung seiner englischen Predigt in der Hl. Messe vorgelesen. Während der Predigt wurden Zettel ausgeteilt, auf denen man sich für eine Anbetungsstunde eintragen konnte. Nach der Kommunion wurden diese Zettel dann wieder eingesammelt.

Auf diese Weise fanden wir bei einem Gottesdienstbesuch von ca. 700 Gläubigen 100 Anbeter, die bereit waren, eine Stunde pro Woche zu übernehmen. Preist den Herrn. Es kam uns allen wie ein Wunder vor. Doch nachdem die Woche aber 178 Stunden hat, war das noch bedeutend zu wenig. Da aber die ewige Anbetung erst am 19. September 1999 beginnen sollte, blieb uns noch etwas Zeit, auch noch die fehlenden Anbeter zu finden. Vor allem in der Umgebung von Türkheim haben wir noch zahlreiche Helfer gefunden.

Anbetung rund um die Uhr

Seit dem 19. September 1999 nun wird Jesus in unserer Pfarrkirche rund um die Uhr angebetet und ein ganz besonderes Abenteuer hat begonnen. Kaum einer, der mit der Anbetung begonnen hat, hat sie wieder aufgegeben. Wenngleich wir immer noch mehr Anbeter brauchen könnten, sorgt der Herr selbst doch ständig dafür, dass genügend Beter zur Verfügung stehen. Die Dankbarkeit derer, die jetzt schon über zwei Jahre die Anbetung halten und die Früchte, die jedem einzelnen und unserer ganzen Pfarrgemeinde auf verschiedene Weise geschenkt werden, ist wahrhaft überwältigend. Am 7. Oktober 2001 sind wir mit der Ewigen Anbetung in unsere neu renovierte Loretokapelle umgezogen.

Hochgelobt und gebenedeit sei das Allerheiligste Sakrament von nun an bis in Ewigkeit!

Bernhard Hesse, Pfarrer