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Blut des Lammes

Das Blut des Lammes

Zu Moses’ Zeiten opferten die Priester im Bundeszelt, einem tragbaren Gotteshaus in der Wüste. Nachdem Salomo den Tempel gebaut hatte, wurde dieser die Opferstätte. Die höchste Form des jüdischen Gottesdienstes war Opfer, nicht nur das Gebet allein, ebenso wie das Heilige Opfer der Messe die höchste Form des katholischen Gottesdienstes ist. Ein Priester ist einer, der Opfer darbringt. Der Katholische Priester ist nicht das Gegenstück zu einem Rabbi, sondern zu den jüdischen Priestern, die blutige Opfer darbrachten. Der Diakon, der das Evangelium liest, ist die Entsprechung zum Rabbi.

Das Opfern eines Lammes war im Alten Testament von besonderer Bedeutung. Das Lamm widersetzt sich nicht, läuft nicht weg, schreit nicht einmal. Jesaja hat vorhergesagt, dass das Lamm Gottes genauso handeln wird: „Er wurde misshandelt und niedergedrückt, aber er tat seinen Mund nicht auf. Wie ein Lamm, das man zum Schlachten führt, und wie ein Schaf angesichts seiner Scherer, so tat auch er seinen Mund nicht auf.“ (Jes 53,7)

Die jüdischen Priester fragten immer, bevor sie ein Lamm opferten: “Liebst du dieses Lamm?” Wenn die Familie das Lamm nicht geliebt hat, dann gab es kein Opfer. Jesus frägt Petrus dreimal: „Liebst du mich?“ (Joh 21,15) Jesus ermöglichte Petrus seine dreimalige Verleugnung durch seine dreimalige Bestätigung zu ersetzen, dass er das geopferte Lamm wahrhaft liebt.

Der Priester und das Familienoberhaupt beten zusammen dass Gott das Blut des unschuldigen Lammes annehmen möge für die Sünden der Familie während des ganzen Jahres. Ebenso hat das Lamm Gottes sein Blut vergossen, um seine ganze Menschheitsfamilie von den Sünden zu erlösen. Der katholische Priester sagt: „Betet, Brüder und Schwestern, dass mein und euer Opfer Gott, dem allmächtigen Vater gefalle.“

Das Familienoberhaupt schneidet dann mit einem scharfen Bronzemesser dem Lamm die Kehle durch, währen der Priester das Blut des Lammes in einer großen Bronzeschale auffängt. Der Priester umschreitet nun siebenmal den Altar und besprengt mit dem Blut des Lammes alle vier Hörner des Altars. Dann nimmt er das geschlachtete Lamm und legt es auf den Altar und entzündet das Opferfeuer. Mit einem großen Feuer und einem kleinen Lamm war das Opfer schnell beendet. Der Rauch stieg vom Altar auf. Wenn der Wind den Rauch weggeblasen hat, erklärte der Priester der Familie, dass ihr Opfer von Gott zurückgewiesen wurde, dass sie ihre Sünden bereuen sollen und im kommenden Jahr wiederkommen sollen. Wenn aber der Rauch gerade nach oben stieg, höher und höher bis er nicht mehr zu sehen war, dann sagte der Priester der Familie, dass Gott das Opfer angenommen hat.

Vor dem großen Bundesopfer wuschen sich die jüdischen Priester die Hände in einer Bronzeschale. „Ich wasche meine Hände in Unschuld; ich umschreite, Herr, deinen Altar,“ (Ps 26,6) Heute wäscht der Priester seine Hände mit den Worten „Herr, wasch ab meine Schuld, von meinen Sünden mache mich rein.“ (Ps 51,2)

Der Priester dient auch am Räucheropferaltar. Er schaute aus wie ein kleiner Opferaltar mit den selben vier Hörner und stand im Hauptraum des Tempels vor dem Allerheiligsten. Auf ihm war eine Bronzeschale. Der Priester nahm eine rotglühende Kohle vom Feuer des Opferaltares, in dem das Lamm geopfert wurde und legte sie in die Schale. Dann sträute er etwas Weihrauch darauf, dass seine Gebete ein wohlriechender Duft für Gott sein mögen. Bei feierlichen Gelegenheiten verwendet die katholische Kirche den Weihrauch, auch um das Allerheiligste Altarsakrament zu ehren und Gott zu bitten, er möge unsere Gebete erhören. „Wie ein Rauchopfer steige mein Gebet vor dir auf; als Abendopfer gelte vor dir, wenn ich meine Hände erhebe.“ (Ps 141,2)

Gott befahl dem Mose, die Tora in die Bundeslade zu legen, diese wiederum sollte er in das Bundeszelt stellen. Gott gebietet in Ex 27,20: „Du aber befiehl den Israeliten, dass sie dir reines Öl aus gestoßenen Oliven für den Leuchter liefern, damit immer Licht brennt“ Die katholische Kirche setzt zusammen mit der Synagoge diese Tradition fort und stellt eine ewiges Licht neben den Tabernakel, in dem die konsekrierten Hostien aufbewahrt werden.

In der Mitte des Bundeszeltes war ein Raum, der das Allerheiligste genannt wurde. Einmal im Jahr betrat der Hohepriester diesen Raum. In ihm war die Bundeslade. In der Bundeslade waren die zwei Steintafeln mit den zehn Geboten, eine goldene Schale mit Manna und die fünf Torarollen. Die Tora war die Zeugin gegen die Israeliten, vgl. Dtn 32,26, und darüber war der goldene Sitz der göttlichen Barmherzigkeit mit einer Krone und zwei Cherubim kniend im Gebet. Über der Deckplatte, dem Sitz der göttlichen Barmherzigkeit, zwischen den zwei Cherubim war ein helles Licht, der Schein der göttlichen Herrlichkeit. „Dort werde ich mich dir zu erkennen geben und dir über der Deckplatte zwischen den beiden Kerubim, die auf der Lade der Bundesurkunde sind, alles sagen, was ich dir für die Israeliten auftragen werde.“ (Ex 25,22) Wenn der Priester dieses Licht gesehen hat, nahm er einen riesiges Gefäß mit Blut und versprengte es bis es leer war. Nach jüdischer Tradition hat niemals je ein Tropfen Blut die Deckplatte oder die Cherubim berührt, es ist alles vom hellen Licht der göttlichen Herrlichkeit aufgesaugt worden. Jesus sagt: „Ich bin das Licht der Welt.“ (Joh 8,12) Die Bundesfamilie Jesu gibt ihm ihre unvollkommenen Opfer, und er gibt ihnen sein vollkommenes Opfer.