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Pfeffer

Theologie eines Mutterherzens

Einführungsvortrag

Wäre es nicht wunderbar, hier in der Pfarrei einen kleinen Gebetsraum oder eine Kapelle zu haben, die zu jeder Zeit offen wäre, so dass jeder zu jederzeit bei Tag oder Nacht kommen könnte und bei Jesus sein könnte im Allerheiligsten Altarsakrament?

Ich möchte ihrem Pfarrer für die Gelegenheit danken, diese Gedanken heute mit ihnen austauschen zu können. Ich bitte Sie um die Liebenswürdigkeit, mit mir Geduld zu haben, denn ich weiß, dass es ungewöhnlich ist für einen Laien in der Messe zu sprechen. Ich bin hier, weil ich sehr betroffen bin und mich sorge um die Welt in der unsere Kinder aufwachsen.

Mein Name ist Katie Pfeffer. Ich war evangelisch; dann gab mir Gott die Gnade, dass ich an die wirkliche Gegenwart seines Sohnes im Allerheiligsten Altarsakrament glauben konnte.

Ich bin keine Theologin, aber Gott hat gesagt, dass er uns alle in seinem Bild und Gleichnis geschaffen hat. Das bedeutet, dass wir immer etwas über Gott erfahren können, wenn wir auf uns selber schauen.

Aus diesem Grund möchte ich dieses Zeugnis als „Theologie eines Mutterherzens“ bezeichnen.

Alle von uns kennen die Erfahrung: Je mehr wir jemanden lieben, desto mehr wollen wir mit dem Geliebten zusammen sein. Die ureigenste Natur der Mutterliebe besteht darin z.B., bei ihren Kindern sein und für ihre Kinder zu sorgen zu wollen. Und je größer die Liebe, um so größer ist die Sehnsucht, bei seinen Lieben zu sein und für sie zu sorgen.

Wenn jemand das Fühlen eines Mutterherzens verstehen kann, erklärt dies nicht das tiefste Geheimnis unseres katholischen Glaubens, die wirkliche und persönliche Gegenwart Jesu im Allerheiligsten Altarsakrament.

Der Grund warum er bei uns bleibt Tag und Nacht in jedem Tabernakel in der Welt ist einfach, weil er jeden von uns so sehr liebt, dass er und niemals verlassen will. Er beschreibt sich selbst als den guten Hirten, der immer bei uns ist im Gegensatz zu dem Mietling, der wegläuft. (Joh 10,11)

Die Heilige Theresia vom Kinde Jesu sagt, „das Herz Gottes im Allerheiligsten Altarsakrament ist zärtlicher und süßer als das Herz einer Mutter“, daher ruft die kleine Blume aus: „Jesus ist im Tabernakel ausschließlich für dich.“

Die Worte der Heiligen Schrift erklären die Liebe und die Gegenwart Jesu im Allerheiligsten Altarsakrament in dem sie sagen: „Kann denn eine Frau ihr Kindlein vergessen, / eine Mutter ihren leiblichen Sohn? Und selbst wenn sie ihn vergessen würde: / ich vergesse dich nicht.“ (Jes 49,15)

„Siehe, ich bin bei euch bis zum Ende der Welt.“ (Mt 28,20)

Denn es heißt: „Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt, / darum habe ich dir so lange die Treue bewahrt.“ (Jer 31,3)

Der Heilige Pfarrer von Ars, Johannes Maria Vianney zeigte gewöhnlich jeden Sonntag zum Tabernakel und sagte: „Jesus ist wirklich da. Und wenn du nur wüsstest wie sehr er dich im Allerheiligsten Altarsakrament liebt, wärst du die glücklichste Person der Welt.“

Ruf zu einer persönlichen Beziehung zu Jesus

Glaube ist nicht dazu da, kompliziert, schwierig oder anstrengend zu sein. Glaube ist einfach. Er hat mit Liebe und Beziehung zu tun. Dies ist der Grund dafür, dass Jesus sagt: „Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast.“ Dann fährt er fort: „Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.“ (Mt 11,25.28)

Jesus ist hier als Person, damit alle zu ihm kommen können, eine Liebe erfahren und eine persönliche Beziehung zu ihm entwickeln.

Aus diesem Grund zitiert Papst Johannes Paul II. in seinem Schreiben Christifideles Laici folgende Worte des II. Vatikanischen Konzils: „Das Heilige Konzil beschwört also im Herrn inständig alle Laien, dem Ruf Christi, der sie in dieser Stunde noch eindringlicher einlädt, und dem Antrieb des Heiligen Geistes gern, großmütig und entschlossen zu antworten. ... der Herr selbst lädt durch diese Heilige Synode alle Laien noch einmal ein, sich von Tag zu Tag inniger mit ihm zu verbinden.“ (Christifideles Laici, 2)

„Die entscheidende Pflicht und vor allem die sichtbare Gnade und Quelle der übernatürlichen Kraft der Kirche als Volk Gottes bestehen darin, im eucharistischen Leben und in der eucharistischen Frömmigkeit stets zu verharren und fortzuscheiten und sich selbst unter dem Einfluss der Eucharistie geistlich zu entfalten.“ (Redemptoris Hominis, 20)

„Unser gemeinsamer Gottesdienst bei der Hl. Messe muss zusammenwirken mit unserer persönlichen Liebe zu Jesus im Allerheiligsten Altarsakrament in heiligen Stunden des Gebetes, damit unsere Liebe zu Jesus vollkommen wird.“

Der Papst sagt: „Leben ist eine Pilgerreise und Intimität mit dem Herrn. Daher müssen wir die Zeit zum Gebet finden und die Sehnsucht nach dem Gebet pflegen. Besonders für die Anbetung, denn Gott ist verborgen im Allerheiligsten Altarsakrament und wartet auf uns, bis wir das Geheimnis seiner Gegenwart entdecken.“

Was ist eine heilige Stunde?

Ist es nicht wahr, dass eine Ehe das Glück der Intimität verliert, wenn ein Ehemann und eine Ehefrau keine Zeit mehr finden, um allein miteinander zu sein?

Das gilt auch für jede Freundschaft und ist besonders wahr für unsere persönliche Beziehung zu Jesus, wie der Papst erklärt: „Jedes innere Leben braucht Stille und Intimität mit Christus, um sich entwickeln zu können.“ (Eucharistie – Ein Sakrament zum Anbeten, Brief v. Papst Johannes Paul an den Bischof von Lüttich, 1996) „Jeder ist gerufen, beständig in der intimen Einheit mit Jesus Christus zu wachsen gemäß dem Willen des Vaters.“ (Christifideles Laici)

Das ist der Grund warum Papst Johannes Paul II betont, dass „Jesus auf dich in diesem Sakrament der Liebe wartet.“ (Domini coenae) wo er seine zeitlose Einladung wiederholt „konntet ihr nicht einmal eine Stunde mit mir wachen?“ (Mt 26,40)

Diese Stunde, die Jesus möchte, dass du sie mit ihm verbringst, kann in jeder Weise verbracht werden, wie Sie es wünschen. Einige Leute bringen ihre eigenen Lieblingsgebetbücher mit, während andere es bevorzugen, in der Bibel zu lesen, den Rosenkranz beten oder mit Jesus von Herz zu Herz sprechen, wie mit dem besten Freund.

Was Jesus uns allen klar machen möchte ist, dass er die einfachste Person in der Welt ist, mit der man zusammen sein kann, er ist die einfachste Person, der man eine Freude machen kann. Der Hl. Paulus beschreibt den Geist Christi im Allerheiligsten Altarsakrament „als freundlich, wie eine Mutter, die für ihre Kinder sorgt.“ (vgl. 1 Thess 2,7)

Mag sein z.B. dass du so müde und erschöpft bist, dass du in seine Gegenwart kommen willst um nur dazusitzen und dich auszuruhen und den süßen Frieden Christi zu genießen, der sagt „Wirf all deine Sorge auf den Herrn, er kümmert sich um euch.“ (1 Petr 5,7) „Sei ohne Furcht, glaube nur.“ (Lk 8,50) „Meinen Frieden gebe ich euch.“ (Joh 14,27)

Seelen retten

Wenn das Herz einer Mutter danach verlangt ihr neugeborenes Kind in Händen zu halten und Freude findet in der Nähe ihrer Kinder, um wie viel größer ist das Verlangen im Herzen Jesu jeden einzelnen von uns mit seiner Gnade und Inspiration zu umarmen , jedes Mal wenn wir ihn besuchen, denn nirgendwo auf der Welt bist du mehr willkommen und gewollt. Nirgends auf der Welt bist du mehr geliebt und geschätzt als in der Gegenwart Jesu im Allerheiligsten Altarsakrament.

Dies allein ist schon ein genügender Grund, um uns dazu zu entscheiden, uns dazu zu verpflichten, eine Stunde in der Woche im Gebet bei Jesus zu verbringen. Der Papst gibt uns noch einen anderen Grund wenn er sagt: „Jene, die vor dem Herrn stehen, erfüllen daher einen eminent wichtigen Dienst. Sie stellen all jene hin vor Christus, die ihn nicht kennen oder weit von ihm entfernt sind: Sie halten Wache in seiner Gegenwart zu deren Gunsten.“ (Eucharistie – Ein Sakrament zum Anbeten, Brief v. Papst Johannes Paul an den Bischof von Lüttich, 1996) Sie bringen zu diesen Seelen, die es am meisten brauchen, die Barmherzigkeit Gottes, das kostbare Blut des Lammes, so dass sie zum Himmel gelangen und mit Gott in Ewigkeit leben, anstatt zur Hölle zu fahren.

Als Mutter von fünf Kindern kann ich den Gedanken nicht ertragen, eines meiner Kinder zu verlieren, sei es durch einen Unfall oder durch eine Krankheit. Wenn ich mit meinem Mutterherzen so empfinde, um wie viel mehr wird das Herz Gottes wünschen, dass jede Seele gerettet wird. Denn auch die Heilige Schrift sagt: „So will auch euer himmlischer Vater nicht, dass einer von diesen Kleinen verloren geht.“ (Mt 18,14) „Er will nicht, dass jemand zugrunde geht, sondern dass alle sich bekehren.“ (2 Petr 3,9)

Was ist ewige Anbetung?

Dies ist der Grund, warum der Papst sagt, das es sein größter Wunsch ist, dass jede Pfarrei auf der ganzen Welt ewige eucharistische Anbetung einrichtet. (Ansprache beim Eucharistischen Weltkongress in Sevilla 1993)

Dies geschieht dadurch, dass eine Pfarrei eine Kapelle oder einen kleinen Gebetsraum einrichtet, die an sieben Tagen der Woche und 24 Stunden am Tag offen ist und das Allerheiligste Altarsakrament dauerhaft zur Anbetung ausgesetzt ist.

Wenn jeder von uns bereit wäre, sich selbst dazu zu verpflichten, nur eine Stunde jede Woche mit Jesus zu verbringen, der wahrhaft gegenwärtig ist im Allerheiligsten Altarsakrament, dann könnten wir all diese Stunden so organisieren, dass jede Stunde wenigstens mit einer Person besetzt ist in der Kapelle zu jeder Zeit.

Eine Kapelle, die immer offen ist, ist ein Zeichen des Willkommens und gibt jedem das Gefühl der Zugehörigkeit. Dies ist der Grund, warum Papst Johannes Paul II. gesagt hat: „Eine Pfarrei ist ein Haus indem alle willkommen sind.“ (Christifideles Laici) So ist eine Kapelle die immer offen ist auch ein Zeichen der offenen Arme Christi, der jede Person umarmt, die in seine Gegenwart kommt.

Die leichte Zugänglichkeit einer Kapelle, die immer offen ist, ermöglicht es auch Eltern ihre kleinen Kinder zu einem kurzen Besuch zu bringen, wo Jesus sie selber segnet und den Kindern die Gnade schenkt ihn kennen zu lernen und ihm näher zu kommen.

Ist es nicht das, was Jesus meint, wenn er sagt: „Lasst die kleinen Kinder zu mir kommen. Hindert sie nicht, denn ihnen gehört das Himmelreich.“ (Mt 19,24)

Um der Kinder willen

Wir arbeiten alle hart daran unseren Kindern die beste Erziehung zu geben, denn Erziehung ist so wichtig. Wir als Christen aber glauben, dass spirituelle Entwicklung ebenso wichtig ist. Was nutzt unseren Kindern schon die Erziehung, wenn sie nicht aufwachsen mit der Erkenntnis Gottes?

Das ist der Grund warum der Papst betont: „Ich dränge alle Laien dazu darin fortzufahren und ihre Bemühungen zu verdoppeln, den jungen Generationen die Bedeutung und den Wert der eucharistischen Anbetung und Verehrung  zu lehren. Wie sollen junge Leute fähig sein, den Herrn kennen zu lernen, wenn sie nicht eingeführt werden in das Geheimnis seiner Gegenwart? (Eucharistie – Ein Sakrament zum Anbeten, Brief v. Papst Johannes Paul an den Bischof von Lüttich, 1996)

Der Papst lehrt uns den Wert der Anbetung, wenn er betont: „jeder ... jeder, der zum Erlöser betet, zieht die ganze Welt mit sich. Was für ein unvergleichlicher Trost!“ (Eucharistie – Ein Sakrament zum Anbeten, Brief v. Papst Johannes Paul an den Bischof von Lüttich, 1996) Der Papst ruft aus: Deine Liebe bedeutet Jesus so viel, dass du die ganze Welt und jedermann in dieser Welt näher zu Christus ziehst mit jeder Heiligen Stunde, die du hältst.

Der Wert des Opfers

Der Vorteil, eine Kapelle zu haben, die immer offen ist, gibt jedem eine Gelegenheit dabei sich zu beteiligen, den du kannst jede beliebige Stunde wählen. Und gleich welche Stunde du wählst, es ist dem Herrn immer sehr wohlgefällig und vertieft deine Vereinigung mit Christus, sie bringt große Freude in sein Herz und sie wird deine Seele unendlich herrlicher und schöner machen für die Ewigkeit.

Wir brauchen Leute für alle Stunden, morgens, mittags, abends und nachts. Aber die Stunden, an denen wir dich am meisten brauchen, sind in der Mitte der Nacht, denn dieses sind die Stunden, an denen es am schwersten ist, Freiwillige zu finden.

Wenn es dir möglich ist, bitte überlege, ob du eine der schwierigen Stunden nehmen könntest.

Denn Gott kann nicht an Großzügigkeit übertroffen werden. Wenn wir großzügig zu ihm sind, ist er zehnmal so großzügig zu uns. Wenn du also viele besondere Gnaden für dich selbst und für deine Familie brauchst, solltest du überlegen, eine Stunde in der Mitte der Nacht zu übernehmen.

Aber der beste Grund von allen ist die Tatsache, dass Opfer die Sprache der Liebe ist. Jene, die ein Opfer bringen wollen, indem sie Jesus Gesellschaft leisten in der Mitte der Nacht, sind diejenigen, die außerordentliche Gnaden gewinnen werden für einen neuen Tag.

Eine Botschaft der Hoffnung

Wenn das Herz einer Mutter eine bessere Welt zum Leben für ihre Kinder ersehnt, dann tut es das Herz Gottes noch unendlich viel mehr.

Der Papst sagt:

„Unsere Religion ist eine Religion der Herrlichkeit“ (Tertio millennio adveniente), denn „Die ganze Welt muss umgewandelt werden in vollkommene Liebe und vollkommene Freude gemäß dem Plan des Vaters im Blick auf das endgültige Kommen des Reiches Gottes.“ (Christifideles Laici)

Dies ist die Botschaft der Hoffnung , die unsere Kinder in diesen schwierigen Zeiten hören müssen. Die Welt wird nicht durch Feuer zerstört werden, sondern erneuert werden durch das Feuer der göttlichen Liebe, die von Jesus aus dem Allerheiligsten Altarsakrament kommt.

Wenn das Herz eine Mutter berührt werden kann und eine so tiefe Freude und Dankbarkeit erfährt, wenn ihr Kind oder ihr Ehemann ihr ein kleines Zeichen der Liebe und Wertschätzung schenkt, um wie viel mehr ist dann das Herz Gottes berührt, wenn wir zu ihm im Allerheiligsten Altarsakrament kommen, da ja das Herz Jesu unendlich viel mehr feinfühlig und dankbar ist als alle unsere menschlichen Herzen zusammengenommen.

Alle Dinge werden neu

In einem Plädoyer für die Anbetung hat ein Theologe vor Kurzem betont: „Anbetung berührt jeden und alles, denn sie berührt den Schöpfer, der jeden und alles berührt. Wenn wir Christus anbeten treten wir ein in eine unendliche Dynamik und Macht. Anbetung ist mächtiger für die Auferbauung als die Atombomben es sind für die Zerstörung. Anbetung wird unsere Kirche heilen und so unser Land und letztlich unsere Welt.“ (Peter Kreeft, The Angel and the Ants)

Was für eine wunderbare Botschaft der Hoffnung bringt der Papst uns allen die wir eine bessere Welt für uns selber und unsere Kinder ersehnen, wenn er schlussfolgert: „Anbetung hat größeren spirituellen Wert und größere Fruchtbarkeit als die intensivste Aktion, selbst wenn es eine apostolische Aktion wäre“, „Was für eine Macht“, ruft der Papst aus, „durch die Anbetung werden die Christen die radikale Verwandlung der ganzen Welt bewirken“ (Eucharistie – Ein Sakrament zum Anbeten, Brief v. Papst Johannes Paul an den Bischof von Lüttich, 1996), durch Jesus, der sagt „Siehe, ich mache alles neu.“ (Offb 21,5)