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Hl. Klara von Assisi

Klara von Assisi

Vor allem aber wurde die heilige Klara als eucharistische Heilige bekannt durch jene von Thomas von Celano berichtete Szene, wie die Heilige durch das heiligste Altarssakrament die Sarazenen in die Flucht schlug: “In jenem Sturm, den die Kirche unter Kaiser Friedrich II. in verschiedenen Teilen der Welt aushalten musste, bekam das Spoletotal häufiger vom Kelch seines Zornes zu trinken. Dort lagerten auf kaiserlichen Befehl Scharen von Kriegsvolk und sarazenische Bogenschützen gleich Bienenschwärmen, um Festungen zu zerstören und Städte zu erobern. Als die Feinde in ihrer Wut sich einmal auf Assisi, die Stadt, die der Herr besonders liebte, stürzten und das Heer sich sogar schon den Stadttoren näherte, drangen die Sarazenen, ein verruchtes Volk, die nach dem Blute der Christen dürsten und jeglichen Frevel schamlos wagen, bei San Damiano in die Gemarkungen des Ortes, ja sogar in das Kloster der Jungfrauen selbst ein (an einem Freitag im September 1240). Die Frauen vergingen vor Angst, ihre Stimme erzitterte vor Furcht, und sie brachten ihr Wehklagen zur Mutter (Klara) hin. Sie aber, die krank darniederlag, blieb furchtlos und liess sich zur Tür führen, vor die Feinde hinlegen und vor sich her ein silbernes, innen mit Elfenbein ausgelegtes Kästchen, in welchem der Leib des Heiligen der Heiligen andächtigst verehrt wurde, tragen. Als sie sich im Gebete Christus, ihrem Herrn, ganz und gar anheimgegeben hatte, sprach sie unter Tränen: Willst Du, mein Herr, Deine wehrlosen Mägde, die ich in Deiner Liebe erzogen habe, den Händen der Heiden überliefern? Beschirme, Herr, ich bitte, diese Deine Dienerinnen, die ich jetzt nicht mehr beschützen kann!’ Bald hörte sie von der neutestamentlichen Sühnestätte her eine Stimme (vgl. Num 7,89) wie die eines Knäbleins an ihr Ohr dringen: Ich werde euch immer behüten.’

,Mein Herr’, sprach sie weiter, und wenn es Dir gefällt, so schütze auch diese Stadt, die uns um Deiner Liebe willen ernährt!’ Und Christus antwortete: Schwere Heimsuchungen wird sie bestehen müssen, aber durch Meinen Schutz wird sie sich behaupten.’ Da erhob die Jungfrau (Klara) ihr tränenvolles Antlitz und stärkte die weinenden Schwestern, indem sie sagte: Im Glauben beschwöre ich euch, meine Töchter, kein Leid wird uns geschehen, vertraut nur auf Christus!’ Siehe, ohne Verzug, alsogleich war der Verwegenheit jener Hunde eine Schranke gesetzt und sie erbebten und flohen schleunigst über die Mauern, die sie bestiegen hatten, - und mussten der Macht der Beterin weichen. Sogleich verbot aber Klara jenen, welche die erwähnte Stimme gehört hatten, eifrig drohend folgendes: Hütet euch auf jegliche Weise, geliebteste Töchter, mit jemand, solange ich lebe, über jene Stimme zu sprechen!”

(entnommen aus: Holböck, Ferdinand, Das Allerheiligste und die Heiligen, Stein am Rhein, 21986, S. 103-104)