Betrachtung zum Bild “Herz Jesu mit Ährenflammen”

Das heiligste Herz Jesu war für Anna Schäffer das Zeichen und der Inbegriff seiner unfassbaren Liebe zu uns Menschen. Mit großer Sehnsucht und Liebe streckte sie ihr ganz es Wesen nach dem Herzen Jesu aus, wie es die sehnsüchtig ausgestreckten Hände im Bild andeuten wollen. Sie liebte es, auf viele Briefe das Symbol des göttlichen Herzens zu zeichnen. Auffallend ist dabei, dass die Flammen der Liebe in Kornähren übergehen. Damit wollte sie den engen Zusammenhang der Liebe Jesu mit der Hingabe in der heiligen Eucharistie deutlich machen.

Sie selbst lebte ihr leidvolles Leben nach dem Gesetz des Weizenkorns, von dem Jesus sagt: “Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein- wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. Wer an seinem Leben hängt, verliert es, wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben” (Joh 12, 24-25).

Die sel. Anna Schäffer lebte aus dem Geheimnis der hingebenden Liebe Christi, die sich in den eucharistischen Gestalten zur Nahrung für die Hungernden und Dürstenden macht. Am eigenen Leib erfuhr sie schmerzlich, dass jeder, der für andere zum nährenden Brot werden will, “gemahlen und gebacken” werden, d. h. durch das verzehrende und umwandelnde Feuer gehen muss. So ist sie, gestärkt durch die Liebeshingabe des Herrn in der heiligen Eucharistie, selbst zu einer geläuterten Opfergabe auf ihrem langen Leidenslager geworden.

Mit Anna Schäffer zusammen strecken wir unsere leeren Hände nach dem Herzen Jesu aus, damit sie von seiner Liebe erfüllt und beschenkt werden. Selige Anna Schäffer, nimm uns mit zu Jesus und bitte für uns!

Charis Th. Schmitt