Zeugen
Wunder
Worte
Wege
Orte
Kongresse
Geschichte
Hilfen
Gebete
Links

www.loreto.de

Norbert

Der Heilige Norbert

Stifter des Prämonstratenserordens

Eines Grafen Sohn, schön und geistreich, ließ er sich von den trägerischen Freuden der Welt verführen und warf sich, obwohl er schon zum Subdiakon geweiht war, in den Strudel aller Vergnügungen.

Nie dachte er über seinen argen Zustand nach, und immer weigerte er sich zum Priester sich weihen zu lassen, wie er dann seine leichtsinnige, sündhafte Lebensweise hätte aufgeben müssen. Doch suchte er vergebens den Frieden des Herzens, den er nirgends fand. Eines Tages ritt er zu einem Dorf in Westfalen, Freten genannt, um dort wieder ein Vergnügen zu genießen.

Als er mitten auf einer schönen Wiese einher ritt, zog eine schauervolle Wetterwolke über seinem Haupt dahin; der Donner rollte, die Blitze leuchteten, der Regen fiel in Strömen herab. Norbert, von Angst erfasst wusste nicht wohin. Er ließ seinem Pferd die Zügel schießen. Siehe, da schlägt plötzlich der Blitzstrahl mit furchtbarem Donnerschlage zu den Füßen seines Pferdes. Das scheue Tier wirft seinen Reiter ab, der beinahe wie tot eine Stunde lang auf der Erde liegt. Als er wieder zur Besinnung kommt, ruft er reuevoll aus: „Herr, was willst du, dass ich tun soll?“ Eine innere Stimme sagte ihm: „Meide das Böse, tue das Gute; suche den Frieden und wende dahin all dein Tun.“

Sogleich fasste er den Entschluss, sein verflossenes Leben durch aufrichtige Buße zu sühnen. Und er hielt Wort! Unaufhörlich beweinte er  seine Sünden und nur mehr die göttliche Liebe hatte Platz in seinem Herzen. Zum Priester geweiht, verkaufte er alle seine Güter, verteilte den Erlös unter die Armen und zog dann nach Rom. Dort legte er dem Papst ein allgemeines Bekenntnis seiner Sünden ab, und erbot sich, jede Buße auf sich zu nehmen. Der Papst aber übertrug ihm das Amt eines Bußpredigers. Nun durchzog er einen Teil von Frankreich, Buße tuend und Buße predigend und nachdem mehrere gleichgesinnte Männer sich ihm angeschlossen hatten, stiftete er in einem öden Tale des Bistums Laon, Prämonstrat genannt, den Orden der Prämonstratenser, dessen Mitglieder das strengste Leben führten (1121)

Um diese Zeit trat ein wilder Schwärmer namens Tankelin in Holland (jetzt Belgien) auf und behauptete öffentlich, die Bischöfe und Priester seien Lügner, und Lüge sei es, was sie von der Eucharistie und den Sakramenten lehren. Die Eucharistie nütze nichts. Durch prachtvolle Gastmähler und durch Gestattung aller Laster gewann er bald einen großen Anhang. Groß war die Gefahr. Da riefen die Chorherrn von Antwerpen und der Bischof von Cambrai Norbert zu Hilfe. Der Heilige eilte ohne Verzug nach Antwerpen, fing an zu predigen, und bald hatte er die Freude, die irregeführten, deren Verführer bereits in einem Aufruhre erschlagen wurde, wieder mit dem Glauben der Kirche auszusöhnen. Besonders verbreitete sich der heilige Norbert in seinen Predigten über die Erhabenheit und die gnadenvollen Wirkungen der hochheiligen Eucharistie. Er belebte wider die Andacht des Volkes zum heiligsten Altarsakrament und brachte es dahin, dass die Gläubigen die heilige Kommunion wieder öfters empfingen. Überall blähte die Frömmigkeit dadurch wieder auf.

Weil der heilige Norbert den Glauben an die wirkliche Gegenwart Jesu in der hochheiligen Eucharistie so glänzend verteidigte, wird er abgebildet mit der heiligen Hostie in de Monstranz in der Hand.

Gegen seinen willen zum Bischof von Magdeburg erhoben und vom Gehorsam gezwungen, diese Würde anzunehmen, setzte er alle seine Kräfte ein, die ihm anvertraute Herde für die Liebe Jesu zu gewinnen.

Unermüdet arbeitete er trotz aller Verfolgung, trotz aller Misshandlung, trotz der Bedrohung mit dem Tode an der Bekehrung der Sünder, bis er endlich am 6. Juni 1134 sein Haupt zur Ruhe legte.

(leicht sprachlich überarbeitet übernommen aus: Ott, Georg, Eucharisticum, Regensburg, New York u. Cincinnati 1869, S. 176-177)