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Hl. Peter Julian Eymard

Der eucharistische Kult ist die Gnade unserer Zeit. Er ist ein übernatürlicher Strom, der eine allgemeine Bewegung in der Christenheit auslöst.

Die Hl. Eucharistie ist der vergangene, gegenwärtige und zukünftige Jesus. Sie ist das Ziel der Liebe seines sterblichen Lebens; alle Geheimnisse sind in ihr verherrlicht, alle seine Tugenden finden sich in ihr in einer wunderbaren Weise.

Sie ist das königliche Geheimnis des Glaubens, wo alle Wahrheiten zusammenfließen wie die Flüsse in den Ozean.

Wenn man “Eucharistie” sagt, ist alles gesagt!

Der heilige Peter Julian Eymard

(+1. August 1865)

Geboren am 4. Februar 1811 in La Mure d'Isere in Frankreich hatte Peter Julian von frühester Kindheit an eine ganz besondere Andacht zu Christus in der Heiligen Eucharistie. Das hing wohl damit zusammen, dass ihn die fromme Mutter schon als Säugling oft zum eucharistischen Segen in die Kirche mitgenommen hatte, um ihn bei dieser Gelegenheit dem Herrn aufzuopfern. Oft entfernte sich das Kind aus dem Elternhaus, um in die Kirche zu gehen und dort auf einem Fußschemel hinter dem Hochaltar zu beten. Als ihn dort eines Tages seine Schwester nach langem Suchen fand und fragte, was er denn da mache, gab der kleine Peter Julian zur Antwort: "Ich bin hier näher bei Jesus und horche auf Ihn!"

Schon im Alter von vier Jahren äußerte er den Wunsch, einmal Priester zu werden; zu seiner Schwester sagte er: "Du hast das große Glück, so oft zur heiligen Kommunion gehen zu können. Kommuniziere doch einmal auch für mich!" Auf die Frage seiner Schwester: "Was soll ich denn dabei für dich erbitten?" gab er zur Antwort: „... dass ich einmal Priester werde!"

Auf die Erstkommunion bereitete er sich ganz gewissenhaft vor. Von dieser ersten Vereinigung mit dem eucharistischen Heiland sagte der heilige Peter Julian Eymard später: "Als ich Jesus an mein Herz drückte, sagte ich zu Ihm: Ich will Priester werden, ich verspreche es Dir!`

Nach dem Tod seines Vaters, der sich der Berufung des Sohnes zum Priestertum hartnäckig entgegengestellt hatte, konnte Peter Julian Eymard ins Priesterseminar von Grenoble eintreten. Am 20. Juli 1834

wurde er zum Priester geweiht. Er wurde Vikar zu Chatte, dann zu Monteynard. Dieser Ort war lange Zeit ohne Seelsorger gewesen. Schon im zweiten Jahr erreichte Peter Julian Eymard, dass alle Gläubigen des Ortes wieder die Osterkommunion empfingen. Er schien ganz für die Heilige Eucharistie zu leben. Zwei Stunden lang bereitete er sich auf die Messfeier vor, fast ebensoviel Zeit verwendete er dann, wenn es die übrige Berufspflicht erlaubte, auf die Danksagung, um sich dann ganz den Seelen, besonders den Armen, zu widmen.

Da er sich immer mehr zum Ordensleben hingezogen fühlte, verließ er an einem Sonntag im August des Jahres 1839 heimlich seine Pfarre, um in die vom ehrwürdigen Diener Gottes P. Colin gegründete "Gesellschaft Mariens (Maristen)" einzutreten. Er hoffte, von den Vorgesetzten in dieser Ordensgemeinschaft in die Mission nach Ozeanien geschickt zu werden. Die göttliche Vorsehung aber~ hatte mit ihm anderes vor. Die Vorgesetzten erkannten die hohe Qualität dieses frommen Priesters und machten ihn zuerst zum Direktor im Kolleg zu Belley, dann zum Oberen des Kollegs und zum Provinzial in Lyon, schließlich zum Generalassistenten der "Gesellschaft Mariens".

Der Zug zur Heiligen Eucharistie und das Verlangen, das eucharistische Reich Jesu Christi auf Erden auszubreiten, wurden in Peter Julian Eymard immer stärker. Dieses eucharistische Feuer loderte in ihm bei einer Wallfahrt ins Lyoner Heiligtum von Fourviere in heller Flamme auf. Es war der 21. Januar 185 1. Da sprach er zur jungfräulichen Gottesmutter die Worte: Jedes Geheimnis wird in der Kirche durch eine eigens dafür bestimmte religiöse Genossenschaft verherrlicht. Nur die Heilige Eucharistie, das größte aller Geheimnisse, hat noch keine ihr geweihte Ordensgemeinschaft!" Da offenbarte ihm Maria, sie wünsche, dass er sich ganz und gar der Verherrlichung ihres göttlichen Sohnes in der Heiligen Eucharistie hingebe. Er legte sein Vorhaben Papst Pius IX. vor. Dieser antwortete: "Der Plan zu diesem Werk kommt von Gott, davon bin ich überzeugt: die Kirche bedarf desselben. Man möge mit allen Mitteln daran arbeiten, die Kenntnis der Heiligen Eucharistie auszubreiten!" Es folgten aber zuerst noch große Prüfungen und innere Kämpfe. Schließlich legte Peter Julian Eymard die Entscheidung über die Verwirklichung des Planes in die Hand von drei Bischöfen. Erst als er die Antwort erhielt: "Der Wille Gottes hat sich klar genug ausgesprochen; es muss unverzüglich Hand ans Werk gelegt werden!", warf er sich mit den ersten Gefährten vor dem Allerheiligsten nieder, bereit, sich Jesus in der Heiligen Eucharistie durch die Hände der seligsten Jungfrau Maria vorbehaltlos und für das ganze Leben hinzuopfern und zu weihen.

Ohne Mittel und ohne Protektion arbeitete er nun, nachdem er seine rechtmäßige Lösung von der Kongregation der Maristen erlangt hatte, für die Ausbreitung seiner neuen am 13. Mai 1856 bischöflich approbierten Ordensgemeinschaft der Eucharistiner ("Sacerdotes Sanctissimi Sacramenti“, SSS). Am 6. Januar 1857 begann man in einer Kapelle zu Paris mit der feierlichen Aussetzung des Allerheiligsten. Es folgte dann der Reihe nach die Gründung der ersten Häuser zu Marseille, Angers, Brüssel und St. Maurice. Am 3. Juni 1863 erfolgte die Approbation der Kongregation der Eucharistiner durch den Heiligen Stuhl. 1863 gründete Peter Julian Eymard den weiblichen Zweig seines Instituts mit Hilfe von Margherite Guillot, der ersten Generaloberin der "Dienerinnen des allerheiligsten Sakramentes". Der Zweck dieser weiblichen Ordensgemeinschaft sollte ebenfalls die Anbetung und Verherrlichung der Heiligen Eucharistie sein.

Neben allen organisatorischen Arbeiten fand Peter Julian Eymard noch Zeit, durch Predigten und Exerzitienvorträge das eucharistische Reich Jesu Christi auszubreiten. Die wachsende Zahl der Priester seiner Kongregation sollte der ununterbrochenen Anbetung des in der Heiligen Eucharistie gegenwärtigen Herrn Jesus Christus, aber auch einem vielfältigen, von der Heiligen Eucharistie her geprägtem Apostolat dienen. Das allerheiligste Altarssakrament sollte für die Mitglieder der Ordensgemeinschaft Quelle und Vorbild der persönlichen Heiligung sowie Mittel und Ziel der apostolischen Tätigkeit sein. Die Eucharistiner sollten nach dem Willen ihres heiligen Stifters ununterbrochen Jesus Christus in der ausgesetzten Monstranz anbeten, um Ihm so die schuldige Huldigung, die Ihm so oft von den Menschen verweigert wird, zu leisten; durch die feierliche Aussetzung der Heiligen Eucharistie sollen die Eucharistiner die Blicke aller auf Christus lenken, um sie für Ihn zu gewinnen; sie sollen abwechselnd in Anbetung und Danksagung, in Sühne und Fürbitte vor dem Allerheiligsten weilen und durch dieses Apostolat des Gebetes zur Heiligung und Entsühnung der unsterblichen Seelen beitragen. Sodann sollen die Eucharistiner durch Wort und Schrift, durch Seelenleitung, durch Gründung und Leitung eucharistischer Vereine und Bruderschaften, durch Halten eucharistischer Exerzitien für Priester und Laien, durch Abhaltung des vierzigstündigen Gebetes, durch Förderung der Oftkommunion, durch Herausgabe eucharistischer Zeitschriften und Kleinschriften das eucharistische Reich Jesu Christi unter den Menschen herbeiführen und ausbreiten. Der Geist aber, in welchem die Eucharistiner nach dem Willen ihres heiligen Stifters Jesus Christus dienen sollen, soll der Geist jener Liebe sein, in der der Herr beim Letzten Abendmahl das heiligste Altarssakrament eingesetzt hat, und der Geist jener Demut, in der sich der Herr gerade in diesem Sakrament herablässt und entäußert. Das Losungswort der Eucharistiner soll das Wort Johannes des Täufers sein: "Er (Christus) muss wachsen, ich aber muss abnehmen."

Der heilige Peter Julian Eymard gründete auch noch den "Priester-Anbetungsverein", dessen Mitglieder sich verpflichten, wöchentlich eine Anbetungsstunde vor dem Allerheiligsten zu halten, und die "Aggregation vom heiligsten Sakrament" für Laien, deren Mitglieder monatlich eine Anbetungsstunde vor dem Allerheiligsten halten, desgleichen das "Werk der eucharistischen Wochen" für solche, die sich jährlich viermal während einer ganzen Woche besonders dem Dienst des Altarssakramentes widmen, schließlich auch noch die "Laienkongregation", deren Mitglieder bemüht sind, die christliche Tugend und Vollkommenheit durch besondere Andacht zur Heiligen Eucharistie zu erlangen und die Eucharistiner in ihrer Anbetung des eucharistischen Heilands und in ihrem Apostolat zu unterstützen und zu fördern. Er hielt sich an seinen Ausspruch: "Wir wollen Jesus in der Heiligen Eucharistie nicht nur anbeten, Ihn lieben, Ihm dienen, sondern wollen ganz besonders auch darauf hinwirken, dass Er von allen Herzen erkannt, angebetet, geliebt und Ihm von allen Menschen gedient werde!"

Andere bezeichnende Aussprüche dieses Apostels der Heiligen Eucharistie seien noch zitiert: "Unser Heiland darf vor diesem gleichgültigen, ungläubigen Geschlecht nicht verborgen bleiben, die Sonne der Heiligen Eucharistie muss aufgehen, um all die nächtlichen Schrecken zu zerstreuen und um das Eis, das sich über viele Seelen gelegt hat, zum Schmelzen zu bringen." "Oft habe ich nachgedacht, welches Heilmittel der allgemeinen Gleichgültigkeit und Lauheit abhelfen könne, die in so erschreckender Weise sich so vieler Katholiken bemächtigt haben. Ich finde nur ein einziges: die Heilige Eucharistie, die Liebe zum eucharistischen Heiland!" "Die Heilige Eucharistie ist nicht nur das Leben des einzelnen Christen, sie ist auch das der Völker... Ein Jahrhundert schreitet voran oder geht zurück in dem Maß, in welchem das allerheiligste Sakrament verehrt wird. Hier zeigt sich sein Leben, darnach bemisst sich sein Glaube, seine Liebe, seine Tugend... Überlassen wir uns dem heilsamen Einfluss der eucharistischen Sonne und das Antlitz der Erde wird erneuert werden!" Der heilige Peter Julian Eymard selbst suchte in allen Prüfungen und Leiden Trost und Stärke vor dem Allerheiligsten. Seine Sammlung und Andacht zog dabei alle, die ihn beobachten konnten, zur Heiligen Eucharistie hin.

Mit Recht hat man den heiligen Peter Julian Eymard den Vorläufer der "Eucharistischen Kongresse" genannt  Papst Pius XI. tat dies im Breve zur Seligsprechung am 12. Juli 1925 und einen glühenden Apostel der Oftkommunion, für die er in Wort und Schrift zu begeistern und alle Einwände dagegen zu beheben verstand: "Du musst kommunizieren, nicht weil du heilig bist, sondern damit du heilig wirst!... Manche könnten kommunizieren, tun es aber nicht unter dem Vorwand, müde, nicht aufgelegt, nicht andächtig genug zu sein; das ist eine List des Teufels... Wenn du dein Gewissen erforscht hast und dir keiner schweren Sünde bewusst bist, kannst du zur heiligen Kommunion gehen... Die täglichen Nachlässigkeiten und Zerstreuungen beim Gebet, sowie die ersten Regungen der Ungeduld, der Eitelkeit, der Eigenliebe wirf ins Feuer der göttlichen Liebe; was diese Liebe verzeiht, ist sicher verziehen!... Willst du denn ohne die heilige Kommunion vorankommen?... Dann darfst du auch das Vaterunser nicht mehr beten, denn darin bitten wir um das tägliche Brot, das wir nicht entbehren können. Kommuniziere! Iss das Brot des Lebens, wenn du ein gesundes geistliches Leben und genügend Kräfte für den christlichen Kampf haben und dich inmitten aller Widerwärtigkeiten glücklich fühlen willst! Die Heilige Eucharistie ist das Brot der Schwachen; jedoch bedürfen auch die Starken seiner, weil sie ihren Schatz in zerbrechlichen Gefäßen tragen und von einem erbitterten Feind bedrängt werden."

Erwähnt gehört noch, dass der heilige Peter Julian Eymard, der durch die seligste Jungfrau Maria zu seinem Werk angeregt worden war, die Seinen immer ermunterte, Maria als Mutter und Vorbild der Anbeter des Gottmenschen in der Heiligen Eucharistie zu verehren und unter dem Titel "Unsere Liebe Frau vom allerheiligsten Sakrament" anzurufen.

Am 1. August 1868 starb der heilige Peter Julian Eymard, der bis zu seinem Tod sein Werk geleitet hatte, in seinem Geburtsort La Mure d'Isere. Im Ortsfriedhof wurde er bestattet. 1877 wurde der unverweste Leichnam nach Paris gebracht und dort in der Kirche "Corpus Domini", die den Eucharistinern anvertraut ist, beigesetzt. Pius XI. hat den Apostel der Heiligen Eucharistie am 12. Juli 1925 selig und Johannes XXIII. am 9. Dezember 1962 heiliggesprochen und sein Fest auf den 3. August festgelegt. Heute wird es am 2. August gefeiert.

(entnommen und ergänzt aus: Holböck, Ferdinand, Das Allerheiligste und die Heiligen, ²1986, S. 365-369)