Erstes Kloster für ewige Anbetung im Heiligen Land
Beim Bethlehemer Heiligtum der Milchgrotte hat eine internationale
Schwesterngemeinschaft die eucharisti- sche Anbetung rund um die Uhr aufge- nommen. Die Nonnen des aus Italien stammenden Ordens der „Ewigen Anbe-
terinnen des Allerheiligsten Sakraments“ folgten damit Anfang August einer Einla- dung der Franziskaner-Kustodie im Hei- ligen Land, die bei dem kleinen
Marien- heiligtum einen Ort intensiven Gebets schaffen wollte.
Offizielle Einweihung des neu errichteten Klosters soll in den kommenden
Monaten sein, wenn die Bauarbeiten beendet sind. Es handelt sich um das erste Kloster mit ununterbrochener Anbetung im Heiligen Land. Die derzeit zehn
Mitglieder zählende Gemeinschaft besteht aus mexikanischen und spanischen Schwestern, die das Mutterkloster in Neapel für die Neugründung abstellte. Die
Regeln des streng kontemplativen Ordens sehen für jede Nonne rund zehn Stunden Gebetszeit vor. Erkennbar sind die Schwestern an dem leuchtend roten Skapulier über ihrem weißen Ordenskleid.
Die neben der Geburtsbasilika gelegene
Milchgrotte gilt als Wallfahrtsort für Paare mit Kinderwunsch. Der Legende nach soll die Heilige Familie dort vor der Flucht nach Ägypten Zuflucht gefunden haben. Beim Stillen
ihres Kindes sei Maria ein Tropfen Milch auf den Boden gefallen, der das Innere der Grotte weiß gefärbt habe. Ein Raum neben der Grotte ist behängt mit Hunderten Dankbriefen aus
aller Welt. Sie stammen zumeist von Ehepaaren, die überzeugt sind, dass die Fürsprache der Muttergottes von der Milchgrotte ihren lang gehegten Kinderwunsch erfüllt habe. Auch
Muslime pilgern zu dem katholischen Heiligtum.
Die bisher ungewohnten Rufe der Muezzin von den benachbarten Minaretten störten die
Schwestern nicht, versicherte die Oberin Maria von Jesus. Auch die israelische Mauer vor Bethlehem bedeute für ihre Gemeinschaft kein Problem, da die Schwestern ihr
Leben „ohnehin hinter Mauern verbringen“. - Gegründet wurde die Gemeinschaft der „Ewigen Anbeterinnen des Allerheiligsten Sakraments“ von Sr. Maria
Magdalena von der Menschwerdung (Catalina Sordini) Anfang des 19. Jahrhunderts in Italien. Weitere Klöster gibt es außer in Europa auch in
Lateinamerika sowie in Afrika. Neben den ausführlichen Gebetszeiten verrichten die Frauen Handarbeiten wie Rosenkranzknüpfen oder Paramentenstickerei.
Bildergalerie Anbetungskapelle an der Milchgrotte in Betlehem:
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